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Wenn Gen Z nicht weiß, wie man „Copy & Paste“ macht – Müssen wir heute überhaupt noch tippen können?

Wenn Gen Z nicht weiß, wie man „Copy & Paste“ macht – Müssen wir heute überhaupt noch tippen können?

Vor ein paar Wochen ist mir etwas Überraschendes passiert:
Eine meiner Gen-Z-Kolleginnen – jung, kreativ und extrem fit in Social Media – wusste nicht, wie man am Computer kopiert und einfügt. Noch erstaunlicher: Sie tippte mit nur einem Finger.

Zuerst war ich ehrlich gesagt schockiert. Wie kann jemand, der mit Technik aufgewachsen ist, so eine grundlegende Computerfertigkeit nicht kennen? Doch je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir: Das ist kein Einzelfall. Es zeigt, wie sich unser Umgang mit Technologie verändert.


1. Die Smartphone-Generation und das Ende der Tastenkombination

Für viele Angehörige der Generation Z war das erste „Computergerät“ kein Laptop, sondern ein Smartphone.
Sie haben gelernt, mit Daumen zu tippen, nicht mit zehn Fingern. Ihr digitales Denken basiert auf Tippen, Wischen und Sprache, nicht auf Tastaturbefehlen und Dateiverwaltung.

Während ältere Generationen sich in Excel-Tabellen, Shortcuts und Dateiordnern geübt haben, hat Gen Z gelernt, Content zu erstellen, schnell zu kommunizieren und Plattformen zu verstehen.
Beides sind wertvolle digitale Fähigkeiten – nur eben aus unterschiedlichen Welten.


2. Muss man heute überhaupt noch tippen können?

Im Jahr 2025 mag Tippen wie eine altmodische Fähigkeit wirken – aber es ist immer noch erstaunlich wichtig.
Die Effizienz am Keyboard beeinflusst, wie schnell wir denken, schreiben und arbeiten: E-Mails, Berichte, Datenanalyse oder Textbearbeitung hängen davon ab.

Allerdings hat sich der Maßstab verändert. Niemand erwartet mehr 80 Wörter pro Minute.
Heute zählt Anpassungsfähigkeit: zu wissen, wann man tippt, wann man spricht und wann man KI die Routinearbeit überlässt.
Tippen ist nicht mehr nur eine mechanische Fähigkeit, sondern Teil einer modernen Kommunikationskompetenz.


3. Spracheingabe, KI – und der Wandel der Eingabekultur

Spracherkennung und KI-gestützte Texttools werden immer besser. Viele schreiben ihre Nachrichten bereits per Diktat oder lassen E-Mails von KI-Assistenten formulieren.

Aber: Spracheingabe ist schnell, nicht aber präzise.
Korrigieren, strukturieren und klar formulieren – das geht mit der Tastatur immer noch am besten.
Und im Großraumbüro den ganzen Tag mit dem Laptop zu reden, ist auch keine ideale Lösung.

Deshalb wird die Tastatur wohl nicht verschwinden, sondern sich weiterentwickeln und mit anderen Eingabemethoden koexistieren:
Sprache für Ideen, Touch für Mobilität, Tastatur für Genauigkeit.


4. Wenn eine neue Mitarbeiterin nicht tippen kann

Aus Sicht eines Unternehmens ist das mehr als nur eine kleine Schwäche.
Wer keine Tastenkürzel kennt oder sehr langsam tippt, wirkt im Arbeitsalltag schnell unproduktiv – besonders in der Probezeit.
Einfache Aufgaben dauern doppelt so lange, Fehler häufen sich, die Lernkurve scheint flach.

Doch das ist kein dauerhaftes Problem.
Mit 10–15 Minuten Übung pro Tag kann man sich in wenigen Wochen deutlich verbessern.
Schon das Erlernen einiger Basis-Shortcuts – Kopieren, Einfügen, Rückgängig, Suchen, Fenster wechseln – steigert die Effizienz enorm.

Das ist keine Frage von Intelligenz, sondern von Erfahrung.
Viele junge Menschen mussten schlicht nie so mit einem Computer arbeiten wie ältere Generationen.


5. Die Zukunft der Tastatur

Die Tastatur verschwindet nicht – sie verändert sich.
Wir sehen heute schon ultraflache, faltbare oder geteilte Tastaturen sowie virtuelle Eingabelösungen.
KI-gestützte Texterkennung und Vorhersage machen das Schreiben schneller und intuitiver.

Was sich wirklich ändert, ist die Definition von Computerkompetenz:
Früher hieß sie „10-Finger-Schreiben“.
Heute bedeutet sie, Geräte und Eingabemethoden flexibel zu kombinieren – also Tastatur, Touch, Sprache und KI intelligent einzusetzen.

Am Ende bleibt das Tippen vielleicht nicht mehr die Hauptrolle, aber es bleibt das Rückgrat der digitalen Kommunikation.
Ob mit zehn Fingern oder einem – die Fähigkeit, Gedanken in Text zu verwandeln, wird immer wichtig bleiben.

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